Ein Visum für Laos zu bekommen, ist gar nicht so schwierig. Zwar gibt es keine Möglichkeit, das Ganze online zu regeln, aber es macht auch nichts, wenn man das erst vor Ort an der Grenze macht. Deshalb zeige ich euch hier, was ihr dafür braucht und wie ihr den violetten Sticker für euren Reisepass erhaltet.
Eigentlich können wir von Glück sprechen, dass wir beim Übertreten der nächstliegenden Grenze nichts tun müssen. Keine Papiere ausfüllen und auch nicht an einer langen Schlange warten. Eigentlich nur rübergehen und das war es. Sobald man aber den europäischen Raum verlässt, wird es schon komplizierter. Da braucht man ein Visum, möglichst noch mit Foto und viel Papieraufwand. Am schlimmsten fand ich das in China. Und wer all diesen Papierkram erledigt hat, der wird sehen, dass es in anderen Ländern wesentlich einfach ist, wie in Laos.
Visum kriegen? Kein Problem.
Viele Leute haben etwas Angst vor dem Visum-Prozedere – egal wo. Das kann ich auch nachvollziehen, denn wer weiß schon, ob man das Visum überhaupt erhält, wie man das macht, was man dafür mitbringen muss, … Und ob der Mitarbeiter in der Behörde keine schlechte Laune hat (soll schon vorgekommen sein!). Gerade im Fall von Laos gibt es keine Möglichkeit sich ein e-Visum ausstellen zu lassen, ein elektronisches Visum aus dem Internet. Daher gibt es keine andere Möglichkeit, als sich mit Papier auseinanderzusetzen.
Vorab: bestellt kein Visum im Internet! Unnötig!!!
Es gibt genügend Agenturen, die einen Visa-Service anbieten und ihr im Prinzip nur viel Geld bezahlt, euren Reisepass einreicht und ihn irgendwann mit einem schönen Sticker zurückgesendet bekommt. Aber meiner Meinung nach unnötig. Denn so schwierig ist es gar nicht, sich das Visum selbst zu besorgen.
Voraussetzung für ein Visum nach Laos
Es gibt einige Dinge, die man dringend im Vorfeld schon mal in der Tasche haben muss:
- gültiger Reisepass
- mindestens 30 US-Dollar
- ein Passfoto (am besten wie das aus dem Reisepass)
- Stift
- etwas Kleingeld
Wie man an das Visum kommt
Wir
sind in Chiang Khong/Ban Houayxay über die Grenze gegangen, dem nördlichsten
Grenzübergang von Thailand nach Laos. Dort gehen viele über die Grenze, die mit
dem Boot nach Luang Prabang schippern möchten.
Der Grenzübergang befindet sich etwas abseits des Ortes, weswegen man für umgerechnet
rund 5 Euro ein Tuktuk zahlen kann, um dorthin zu gelangen. Dort angekommen
passiert erst einmal nicht zu viel. Man stempelt sich aus Thailand aus, tauscht
vielleicht gleich vor Ort Geld und bezahlt umgerechnet 50 Cent für den Grenzbus.
Diesen Bus muss man nehmen, denn die Strecke über den Fluss gehen kann man
nicht. Das ist auch eine sehr interessante Stelle, denn dort vollzieht sich der
Wechsel von Links- auf Rechtsverkehr und andersherum.
Nach der kurzen Busfahrt landet man auf einer der Thailand ähnlich aussehenden Halle, an der man sicherlich eine laaaaaaaaaaaange Schlange vorfindet und reiht sich dort ein. Und hier kommen die aufgezählten Dinge ins Spiel.
Jetzt kommt der Papierkram
Für das Visum müsst ihr zwei Vordrucke ausfüllen: eine Departure/Arrival-Card (der Departure-Teil wird noch bei der Ausreise benötigt) und eine Art A4-Vordruck. Beide enthalten übrigens fast die gleichen Angaben: Persönliche Daten, Angaben zur (ersten) Unterkunft und die geplante Aufenthaltsdauer.
Dies ausgefüllt, hält man seine Dokumente bereit, inklusive dem Passfoto und den US-Dollars. An einer Tafel sieht man, wie viel das Visum für die jeweilige Nationalität kostet. Österreicher müssen jetzt ganz stark sein: Ihr müsst nicht nur 30, sondern 35 US-Dollar bezahlen. Schweizer dürfen sich freuen: Euch kostet das gar nichts (zumindest für 15 Tage). Kanadier zahlen übrigens 42 US-Dollar. Woher diese Diskrepanzen kommen? Keine Ahnung. Die Welt ist eben nicht gerecht.
Der ganze Prozess geht dann recht schnell: Man gibt seine Dokumente ab, der Beamte schaut einen grimmig an, rutscht zwei Meter weiter und wartet etwa 5 Minuten, bis man seinen Pass mit einem schönen Sticker zurückerhält.
Jetzt könnt ihr Laos erkunden!
Das war doch recht einfach. Man muss sich nur im Vorfeld nicht verunsichern lassen. Die Leute wissen, dass viele Touristen durchkommen und versuchen, einem zu helfen (oder abzuzocken, da muss man doch ein bisschen vorsichtig sein). Gerade in unserem Fall gab es hinter der Sicherheitskontrolle einige Touristenagenturen, die die Bootsfahrten nach Luang Prabang inklusive Transfer angeboten haben. Auch hier kann man ein wenig verhandeln. 😉
Vielleicht habt ihr jetzt auch ein wenig Lust auf Laos? Falls ihr noch unsicher sein solltet, könnt ihr euch auch auf der Seite des auswärtigen Amts über die Voraussetzungen für das Visum für Laos belesen.
Lydi reist gerne und manchmal auch zu viel. Abenteuerliche Unternehmungen abseits der Touristenmassen sind eher ihr Ding als sich sich vor dem Eiffelturm zu fotografieren. Außerdem mag sie Hunde, lange Kaffeepausen und verrückt-spontane Konzertbesuche.