Die besten (fast) kostenlosen Sightseeing-Routen in London

fast kostenlose Sightseeing-Routen in London, hier mit der Tube

London ist ein teures Pflaster, das ist ein Fakt. Wer ein paar Tage dort verbringen will, der muss leider tief in die Tasche greifen. Am schlimmsten sind die Preise für Übernachtungen. Zum Glück kann man an anderen Ecken sparen, z.B. bei Stadtrundfahrten. Welche fast kostenlosen Sightseeing-Routen in London auf jeden Fall lohnen, verrate ich euch.

Leute, die mich kennen, wissen wahrscheinlich auch, dass ich nichts lieber täte, als in London zu wohnen. Gefühlt bin ich dort auch fast zu Hause. Ich brauche selten an den U-Bahn-Plan zu schauen, die Strecken kenne ich beinahe aus dem Gedächtnis. Es gibt so vieles, das ich schon gesehen und gemacht habe und dennoch gibt es selbst nach dem 20. Besuch immer wieder etwas Neues zu entdecken, das ist das Schöne an dieser lauten und bunten Stadt.

Gerade die Tube ist genial, um alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu erreichen, aber man sieht leider nichts von seiner Umgebung, wenn man sich unterirdisch fortbewegt. Die langsamere Version gibt es per Bus – viel zu sehen, aber teilweise so zäh, dass man auch zu Fuß gehen könnte. Aber wenn die Füße schmerzen und man dennoch das Gefühl hat, dass man sonst was verpassen könnte, sollte man sich auf einem Platz im roten Doppeldecker niederlassen.

Erster Schritt vor allen anderen: Oystercard kaufen

Ich denke, ich kann es nicht oft genug sagen: kauft euch eine Oystercard. Die gibt es am Automaten jeder U-Bahn Station und zuhauf auch in kleinen Shops auf der Straße. Im Vergleich zum Papierticket spart man pro Fahrt nicht nur Geld, sondern zahlt auch nur das, was man wirklich verbraucht, bis man den Preis für ein Tagesticket erreicht hat. Praktisch! Die Karte kann man an jedem Automaten wiederaufladen und so wird sie zu einem beinahe ewigen Begleiter.

Das Funktionsprinzip ist einfach: man legt die Karte an der Schranke auf den gelben Touchpoint und betritt das Transportmittel. Beim Verlassen nutzt man ebenfalls den Touchpoint – so weiß die Karte genau, wie viel sie abrechnen muss, denn je mehr Zonen man mitnimmt, desto teurer wird die Fahrt natürlich. Ich wünsche mir so etwas auch in Deutschland. Manchmal weiß man ja vorher nicht, ob man nur eine Strecke fährt oder doch eine Tageskarte braucht.

Visitorcard vs. reguläre Card

Es gibt inzwischen auch Touristen Karten (sogenannte Visitor Oyster Cards), mit denen man zwar nicht alle Vorzüge des bargeldlosen Bezahlens ausreizen kann, aber auf einigen Strecken und bei ein paar Sehenswürdigkeiten Geld sparen kann. Das lohnt sich sicher für eine Städtereise, da ich aber öfter in der Stadt bin, habe ich eine normale Karte (und das schon seit der Einführung 2007).

Wie viel Budget braucht meine Oystercard?

Um über den Tag zu kommen reichen £10 eigentlich aus. Das Guthaben sieht man an der Schranke am Ausgang nach jeder Fahrt. Beim ersten Kauf muss man zudem £5 Pfand hinterlegen, die man wohl wiederbekommt, wenn man die Karte wieder zurückgibt. Allerdings ist es wahrscheinlicher, seine Karte zu verlieren.

Sightseeing-Routen mit dem Bus

Kauft euch kein überteuertes Ticket für all die Touristenlinien oder Hop on Hop off Busse. Klar, man hört vielleicht ein paar interessante Details zu den Sehenswürdigkeiten, aber naja… ich hab das auch ab und zu in anderen Städten gemacht, vor allem dort, wo entweder wirklich kein normaler Bus kam oder die Anbindung extrem schlecht war – das gilt aber nicht für London.

Tatsächlich gibt selbst Travel for London, die Verkehrsgesellschaft von Greater London, eine Karte mit Busrouten für die typischen Hotspots heraus. Meistens findet man diese in den Tubestations an den Informationsständen, wo auch eine Menge anderer Flyer liegen. Diese Linien sind vor allem in Zone 1 und 2 und wie eingangs erwähnt nicht immer in fließendem Verkehr unterwegs. Vor allem die Fleet Street macht jedes Fahrzeug gefühlt zu einem Stehzeug. Dennoch ist es die günstigste Alternative, denn eine Fahrt kostet nur £1,50, egal wie lang.

Bus Linie 15 bietet einen guten Einstieg, um vom Trafalgar Square an den Royal Courts of Justice zur St. Paul’s Cathedral zum Tower und zur Tower Bridge zu fahren. So kann man schon mal fast die Hälfte aller wichtigen Sehenswürdigkeiten abhaken.

Bus Linie 14 führt in die andere Richtung, vom Picadilly Circus vorbei am Green Park in Richtung Knightsbridge, wo man nicht nur das Harrods und die Royal Albert Hall an sich vorbeiziehen sieht, sondern auch alle wichtigen Museen ansteuert.

Wer dann noch Lust hat, dem empfehle ich die Linie 453 oder die Linie 88, die eine ganze Weile die gleiche Strecke bedienen. 453 führt von Marylebone an der Baker Street (Sherlock Holmes Museum) und dem Madame Tussauds vorbei und schlängelt sich seinen Weg südwärts nach Westminster, zu denen Houses of Parliament und der Westminster Abbey. Linie 88 führt im Norden am Zoo vorbei.

Sightseeing-Routen auf dem Fluss

Die Stadt an der Themse hat natürlich auch einen Wasserbus! Mir war das lange gar nicht so bewusst. Vielleicht auch, weil ich nie dortlang musste, aber zusammen mit meiner Mama habe ich das Angebot dann mal angenommen. Vor allem für die Visitor Oyster Card nützlich, denn man kriegt etwa 19% Rabatt auf Fahrten mit den River Tours. Aber es reicht eigentlich auch den regulären River Bus zu nehmen. Das mittelgroße überdachte Boot ist zwar nicht das Schnellste, wenn man aber in Putney wohnt und im Zentrum arbeitet, ist das die direkteste Strecke, die man nutzen kann.

Im Prinzip funktioniert der River Bus genau wie der normale Bus. Man nutzt den Touchpoint am Pier mit seiner Oystercard und schippert so lange wie man möchte die Themse runter oder rauf. Ganz billig ist die Fahrt zwar nicht, denn das gesamte Streckennetz kostet £9 und man muss mindestens einmal umsteigen. Dafür sieht man aber von seinem gemütlichen Platz aus alle am Fluss liegenden Sehenswürdigkeiten – z.B. Battersea Park, das Tate Modern, das Shakespeare’s Globe Theatre oder auch die O2 Arena.

Sightseeing-Routen in der Luft

Wem das berühmte Dauerriesenrad zu teuer ist (wir haben schon vor 15 Jahren £22 bezahlt), der kann sich die kostengünstige Alternative suchen: die Emirates Air Line, eine kleine, aber feine Seilbahn über die Themse in der Nähe von Greenwich. Vielleicht sieht man nicht das Zentrum von London, die Aussicht ist trotzdem spektakulär und man kann die Flugzeuge auf dem City Airport starten und landen sehen. Über £3,50 kann man hier echt nicht schimpfen und landet direkt bei der O2 Arena.

Sightseeing-Routen in London - die Emirates Air Line führt über die Themse zur o2 Arena
Hoch hinaus – und ein bisschen wackeln tut es auch.

Dafür muss man entweder mit dem River Bus bis Royal Victoria oder mit dem DLR bis North Greenwich fahren. Dort sieht man schon die “Talstation”, an der man entweder ein Einzelticket kauft oder mit seiner Oystercard eincheckt. Bisher habe ich dort nicht viele Menschen gesehen, aber möglicherweise ist das am Samstagnachmittag auch ganz anders, schließlich kann man im o2 auch echt gut Essen gehen oder sich die Freizeit interessant gestalten.

Schon neugierig?

Wer all das an einem Tag schafft – Respekt. London ist so groß, dass man sich die Zeit einfach nehmen und maximal zwei Routen an einem Tag machen sollte. Am Ende möchtet ihr ja auch noch was aus der Nähe sehen, was Gutes essen oder einfach mal die Seele baumeln lassen.

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